Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zuÄgypten

Drei Jahre nach Beginn der Anti-Mubarak-Revolte
ist die Situation in Ägypten so verfahren, dass in Kairo schon
deutsche Fernsehleute für Unterstützer der islamistischen
Muslimbrüder gehalten werden. Die gesellschaftlichen Gräben von
Alexandria bis Assuan werden sich in den nächsten zehn Jahren gewiss
nicht zuschütten lassen. Nach dem Militärputsch gegen den zum
Präsidenten gewählten Muslimbruder Mursi machen dessen Anhänger
weiter Druck auf der Straße – obwohl die Muslimbruderschaft
mittlerweile verboten ist.

Der dritte Jahrestag des Aufstands droht in Gewalt zu versinken.
Mit weiteren Bombenattentaten auf staatliche Einrichtungen ist
allerdings nicht nur in diesen Tagen zu rechnen. An der Anschuldigung
der Regierung, dass hinter den Terroranschlägen die Muslimbrüder
stecken sollen, bestehen durchaus Zweifel. Denn zu den Attentaten hat
sich ein El-Kaida-Ableger bekannt, der nicht mit den Muslimbrüdern
gleichgesetzt werden kann.

Trotz ihres Versagens an der Macht werden die Islamisten am Nil
ein politischer Faktor bleiben. Im Untergrund oder wo auch immer.

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