Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Anschluss der Krim an Russland

Wer einem Autokraten wie Wladimir Putin mit den
Mitteln eines demokratischen Rechtsstaats die Stirn zu bieten
versucht, gibt per se eine schwache Figur ab. Der neo-zaristische
Herrscher im Kreml führt den Westen vor, und der Westen muss es sich
gefallen lassen – mal wieder. Von Gegenwehr kann keine Rede sein, die
»Sanktionen« genannten Maßnahmen gehen nicht mal als Symbolpolitik
durch. Besser, USA und Europa hätten ganz auf die zahnlosen
Reaktionen verzichtet. Zur Tatenlosigkeit ist der Westen verdammt,
weil die Wirtschaftsbeziehungen zu Russland eng sind und die
Energieabhängigkeit hoch ist. Niemand hat Interesse daran, zu einem
militärischen Konflikt mit Russland gezwungen zu werden. Allerdings
sollte die Nato sich schon heute gut überlegen, ob und wie sie einen
russischen Vorstoß im Osten der Ukraine beantworten würde. Dass Putin
den Anschluss der Krim an Russland mit der deutschen
Wiedervereinigung vergleicht, ist nicht nur unzulässig, sondern an
Frechheit nicht zu überbieten. Was der russische Potentat betreibt,
erinnert eher an den Anschluss Österreichs an Hitler-Deutschland.

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