Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Atomausstieg von RWE

Es ist eine Zeitenwende, die sich bei RWE
ankündigt. Mit dem bevorstehenden Wechsel an der Unternehmensspitze
zeichnet sich auch ein Strategiewechsel ab, der einer
180-Grad-Drehung gleicht. Das alles geschieht vor dem Hintergrund und
unter dem Eindruck des politisch beschlossenen Atomausstiegs bis 2022
in Deutschland. Der Schritt, auch jenseits der Grenzen auf Atomkraft
zu verzichten, wird dabei nicht mit Überzeugung, sondern
wirtschaftlichen Interessen begründet. Überraschend kommt er jetzt
aber auf jeden Fall. Ob der RWE-Abschied aus der Atomkraft für die
Umwelt und die Sicherheit ein Gewinn sein wird, ist fraglich. Denn
die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass irgendein anderer Konzern die
Kraftwerke baut. Der designierte RWE-Chef Peter Terium geht aber noch
weiter. Auch den Bau konventioneller Kohle- und der für die
Energiewende als besonders wichtig geltenden Gaskraftwerke will er
bis auf weiteres nicht angehen. Auch hierfür stimmten die
Rahmenbedingungen nicht. Stattdessen soll in erneuerbare Energie
investiert werden. Ob sich RWE als »grüner Versorger« profilieren
kann, bleibt abzuwarten.

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