Der Horror will dieser Tage einfach kein Ende
nehmen. Erneut trifft es Frankreich aufs Härteste. Der Mord an einem
84-jährigen katholischen Priester ist ein besonderer Akt der
Barbarei. 20 Jahre ist es her, dass Samuel P. Huntington in seinem
höchst umstrittenen Buch »The Clash of Civilizations« die Hypothese
aufgestellt hat, dass es im 21. Jahrhundert zu erheblichen Konflikten
zwischen der westlichen Zivilisation und dem islamischen
Kulturraum kommen könnte. Heute haben wir alle Hände voll zu tun,
damit aus dem von Huntington prognostizierten »Kampf der Kulturen«
nicht am Ende ein »Kampf der Religionen« wird. Die Verfolgung
von Menschen aufgrund ihres Glaubens ist kein neues Phänomen,
nimmt aber immer bedrohlichere Ausmaße an. Dabei wird über die
Verfolgung von Christen im öffentlichen Diskurs oft
geflissentlich hinweggesehen. Es wird höchste Zeit, dass sich das
ändert. Wer etwas auf seinen Glauben hält, muss heute für alle
Terroropfer beten – und ganz besonders für Jacques Hamel,
dem gestern im Gottesdienst in einer Kirche die Kehle
durchgeschnitten worden ist.
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Westfalen-Blatt
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Andreas Kolesch
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