Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Börsengang von General Motors

Totgesagte leben länger. Man kann General Motors
verstehen, wenn es die Wiederauferstehung an der Börse mit Saus und
Braus feiern möchte. Schließlich war von einem steilen Anstieg noch
vor einem Jahr nichts zu sehen. Damals stand der einst weltgrößte
Automobilhersteller vor dem Abgrund. Genau dies hinterlässt außerhalb
der USA allerdings auch einen faden Nachgeschmack. Schließlich wurde
General Motors durch einen Riesengriff in die amerikanische
Staatskasse gerettet. Andere Konzerne mussten ohne 49,5 Milliarden
Dollar Hilfe auskommen. Für General Motors schien es nicht genug. Das
Management in Detroit bettelte auch in Europa um zusätzliche
Staatsknete. Und es bat nicht nur, sondern setzte die Staatschefs
ganz schön unter Druck, in dem es andernfalls mit Entlassungen und
der Schließung von Opel-Produktionsstätten drohte. Dieses Verhalten
ging auf Kosten der Mitarbeiter und Opel-Händler. Nur nachhaltiger
Erfolg kann es vergessen machen. Nachhaltigen Erfolg wünschen sich
auch die Neuaktionäre. Der Erfolg an der Börse zeigt: Sie sind sogar
davon überzeugt.

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