Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum CDU-Bundesparteitag

Nach Köln wird der Ton in Berlin rauer. Angela
Merkels CDU und am Wochenende gewiss auch die CSU fordern mehr Union
pur in der Bundespolitik. Merkels anfängliche Zurückhaltung gegenüber
Rot-Rot-Grün in Thüringen macht die bürgerliche Basis nicht mit.

Die Vorsitzende hat am Dienstag selbst den Hebel umgelegt und mit
dem Abwatschen der SPD begonnen. Der noch wegen einer Erkältung um
Stimme ringende Horst Seehofer dürfte noch drauflegen. Auch
CDU-Generalsekretär zog gestern beim CDU-Parteitag ordentlich vom
Leder. Das Signal wurde von den 1000 CDU-Delegierten begeistert
aufgenommen.

Allerdings: Das vollkommen zu Recht beklagte SED-Unrecht und die
Möglichkeit mit Stasi-Stimmen zum Ministerpräsidenten gewählt zu
werden, sind das eine, moderne Politik und Wirtschaft sind etwas
anderes. Inhaltlich haben Arbeitnehmer und Arbeitgeberkreise in der
Partei Arm in Arm für weniger Bürokratie und mehr
Wirtschaftsinteressen gekämpft. Merkel musste einlenken. Jetzt
scheint auch beim Festhalten am Soli 2020 das letzte Wort noch nicht
gesprochen zu sein.

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