Das neue Verpackungsgesetz, das ab 2019 höhere
Recyclingquoten vorschreibt, wirbelt die Branche durcheinander. Erst
steigt Lidl-Eigner Schwarz mit einer eigenen Recycling-Firma in den
Markt ein und schnappt sich die Nummer 5 der Entsorger, Tönsmeier.
Viel gravierender ist der Plan des größten Müllentsorgers Remondis,
sich mit dem Dualen System die größte Recyclingfirma einzuverleiben.
Kaum vorstellbar, dass die europäischen Kartellwächter das Vorhaben
durchwinken. Schließlich hat Brüssel einst die Monopolstruktur des
Grünen Punkts aufgedeckt und beendet. Die geplante Gigantenhochzeit
ist noch gefährlicher. Remondis erhielte Einblick in die
Kalkulationen der mittelständischen Konkurrenz und könnte
Recyclingaufträge gezielt ans Duale System vergeben. Leidtragende
wären am Ende die Verbraucher. Die Entsorgung der Gelben Tonne ist
nur auf den ersten Blick fast überall kostenlos. Natürlich holt sich
der Handel das Geld über den Ladenpreis zurück, den ein
Entsorgungsmonopol nach oben treibt. Steigen wird er übrigens ohnehin
– wegen der höheren Recyclingquoten. Da aber gibt es ein Gegenmittel:
Plastikmüll vermeiden.
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