Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Ende des Bertelsmann-Buchclubs

Ausgerechnet in jenem Monat, in dem der
Börsenverein des deutschen Buchhandels über endlich wieder steigende
Umsätze im stationären Buchhandel jubelt, verkündet Bertelsmann das
Ende seines legendären Buchclubs. Daraus einen »Verrat« am Erbe
Reinhard Mohns zu konstruieren, liegt fern jeder wirtschaftlichen
Vernunft. Der Club schreibt seit Jahren rote Zahlen. Jeder
Reformversuch, jede Umbenennung ist gescheitert. Die Mitglieder
kaufen nicht mehr und treten aus. Also klappt Bertelsmann das Buch
zu. Das Erbe Mohns liegt ohnehin weniger in einzelnen
Geschäftsmodellen als in dem Talent, unter schwierigen Bedingungen
das Beste herauszuholen. Das hat er mit dem »Lesering« von 1950
geschafft. Und seine Nachfolger? Warum ist Amazon kein
Bertelsmann-Unternehmen? Warum wurden die fantastischen
Einzelpotentiale der Bertelsmann-Geschäftsfelder nicht zum Nutzen des
Clubs miteinander verknüpft? Warum werden eine Million Mitglieder
jetzt einfach so aufgegeben? Das sind Fragen, die Mitarbeiter aus
Anlass ihrer Vertragsaufhebung jetzt durchaus mal stellen dürfen.

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