Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Exportüberschuss

Asien ist der Motor der Weltwirtschaft – und
damit auch der deutschen Exporterfolge. Ohne die Nachfrage vor allem
aus China wären die wirtschaftlichen Probleme in Europa noch viel
größer.

Abgesichert wird die Nachfrage durch den Euro. Man stelle sich nur
den Aufwertungsdruck vor, dem die Bundeskanzlerin und die Bundesbank
jetzt ausgesetzt wären, gäbe es die D-Mark noch. Europas
Währungsunion sorgt dafür, dass Waren aus Deutschland bezahlbar
bleiben. Das geht zu Lasten anderer Mitgliedsstaaten vor allem in
Südeuropa, die das Instrument der Abwertung nicht mehr nutzen können.
Das sollte man bei der Berechnung der Milliarden, die Deutschland für
den Euro aufbringt, nicht vergessen.

Auf der anderen Seite birgt die Abhängigkeit von nur einem Motor
Gefahren. Auf Dauer brauchen die deutschen Unternehmen auch einen
starken Inlandsmarkt und Nachfrager in Europa. Man stelle sich vor,
die Energiewende gelingt und Deutschland muss noch weniger Öl und Gas
importieren: Die Schlagseite, die die deutsche Handelsbilanz dann
bekommt, wird auf Politikergipfeln für viel Gesprächsstoff sorgen.

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