Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Führerscheinentzug

Wer nicht hören will, muss fühlen. Und wenn es
nicht anders geht, dann muss der Straftäter seinen Führerschein
abgeben. Das ist ein Vorschlag aus der Koalitionsrunde, der keine
Milliarden verschlingt und dennoch seinen Zweck erfüllen kann. Alter
Hut, sagen dazu die Automobilclubs. Das ist aber noch lange kein
schlüssiges Gegenargument.

Wenn sich beispielsweise ein Ladendieb oder ein Jugendlicher, der
seine Fäuste statt Argumente sprechen lässt, nicht durch eine
Geldstrafe oder Jugendarrest zur Vernunft bringen lässt, könnte durch
die geplante Gesetzesänderung doch zur Einsicht kommen. Schließlich
gilt ein Motorrad oder ein schwarzes Cabrio bei manchen – vor allem
jugendlichen – Zeitgenossen als wichtiges Statussymbol. Wer dann für
ein paar Monate zwangsweise das Rad oder den Omnibus nutzen muss,
kann in dieser Zeit über den Sinn seiner Straftaten ausführlich
nachdenken.

Es geht bei diesen Plänen nicht darum, schwere Delikte geringer zu
ahnden. Aber warum sollen Strafen für Kleinkriminelle unnötig
eingeschränkt werden?

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Andreas Kolesch
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