Abermalige Verzögerung um mehr als ein halbes
Jahr, Mehrkosten von mindestens einer Milliarde Euro: Angesichts der
immer heftigeren Turbulenzen um den neuen Hauptstadtflughafen möchte
man als Steuerzahler nach der Spucktüte rufen. Nicht allein das
Planungsversagen, auch der dilettantische Umgang der Politik mit den
Pleiten, Pech und Pannen drehen Otto Normalbürger den Magen um. Jede
mittelständische Baufirma wäre angesichts eines solchen Desasters
längst in die Pleite geklagt worden. Es spricht für den neuen
Technikchef Horst Amann, dass er die abermalige Verzögerung des
Prestigeprojekts frühzeitig einräumt. Eine erneute Last-Minute-Absage
wäre für Fluglinien wie Passagiere nicht mehr zu vermitteln gewesen.
So viel Courage sucht man bei den politisch Verantwortlichen bislang
vergebens. Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck und
Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (beide SPD) als
Chefs des Aufsichtsrats lassen allenfalls müdes Bedauern erkennen.
Aussitzen statt aufräumen: Die Bundeshauptstadt Berlin diskreditiert
sich als politische Provinz.
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