Es wäre schön gewesen, hätten Einsicht und
Vernunft das NRW-Umweltministerium veranlasst, bei der umstrittenen
Dichtheitsprüfung die Notbremse zu ziehen. Aber so war es nicht. Nur
die drohende Blamage, in der heutigen Sitzung des Umweltausschusses
zur Dichtheitsprüfung keine Mehrheit zu haben und von CDU, FDP und
Linken vorgeführt zu werden, hat den grünen Umweltminister Johannes
Remmel veranlasst, gestern Abend schnell noch »Nachbesserungen« zu
versprechen. Mit Kosmetik werden sich die anderen Parteien aber nicht
zufriedengeben. Sie wollen, dass Hausbesitzer nur dann zum Kanal-TÜV
verpflichtet werden, wenn es Hinweise darauf gibt, dass die
Abwasserleitungen nicht in Ordnung sind. Für etliche kommt der
Düsseldorfer Schwenk zu spät. Einige haben sogar Kredite aufnehmen
müssen, um undichte Rohre zu sanieren. Ohne dass nachgewiesen war,
dass von ihren lecken Leitungen tatsächlich Umweltgefahren in
spürbarem Umfang ausgegangen sind. Natürlich ist Umweltschutz
wichtig. Aber Aufwand und Nutzen müssen in einem vertretbaren
Verhältnis stehen.
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