Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Mars-Rückruf

Ein kirschkerngroßes Kunststoffteil in einem
einzigen Schokoriegel hat bei Mars einen Mega-Rückruf rund um den
Globus zur Folge. Da stellt sich reflexartig die Frage, ob das
angemessen und absolut notwendiger Verbraucherschutz, eine
Überreaktion oder einfach völlig unverhältnismäßig ist? Die
Meinungen dürften auseinandergehen. Vermutlich ist die Gefahr größer,
an einer Snickers-Erdnuss zu ersticken. . .

Eine Antwort aber ist, dass erstens die Lebensmittelsicherheit –
glücklicherweise – groß geschrieben wird. Und zweitens der
familiengeführte Weltkonzern Mars weder Kosten noch Imageschaden
scheut, um kein Risiko einzugehen. Das ist löblich und steht in einer
Reihe ähnlich gelagerter Fälle, in denen Unternehmen
verantwortungsvoll handelten. Auch der Haller Süßwarenhersteller
Storck verhielt sich einst vorbildlich, als salmonellenverseuchte
Schokolade im Umlauf war.

Im krassen Gegensatz zu diesen Beispielen stehen die Rückrufe etwa
bei Fleischskandalen. Ob falsch deklariertes Pferde- oder
umetikettiertes Gammelfleisch – das waren von hoher krimineller
Energie geprägte Taten. Sie zeigen die Risiken im Lebensmittelbereich
auf – und die Notwendigkeit funktionierender Kontrollen. Am Ende
gilt: lieber einmal mehr auf Nummer sicher als einmal zu wenig.

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Westfalen-Blatt
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Andreas Kolesch
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