Die voll besetzten Kirchen zu Ostern und
Weihnachten täuschen nicht darüber hinweg: Die christlichen Kirchen
erreichen nicht mehr den Großteil der Menschen in diesem Land. Und
das trotz der Feierlichkeiten zum 500. Reformationsjubiläum und eines
weiterhin sehr beliebten Papstes. Nur noch jedes zehnte Mitglied der
großen Kirchen geht sonntags in den Gottesdienst. Das bedeutet aber
nicht, dass diese Menschen nicht mehr glauben oder sich nicht mit der
christlichen Botschaft identifizieren. Sie tun dies eben ohne die
Kirchen, weil sie nur noch wenig mit deren Ritualen anfangen können.
Dabei befinden sich die Kirchen in einem Dilemma: Einerseits wird die
Umstrukturierung weitergehen müssen. Priestermangel und der
demografische Wandel führen dazu, dass die Zahl der Gemeinden und der
Gottesdienste weiter abnimmt. Andererseits verstärkt diese
Entwicklung die »Entheimatung«, wie die katholische Laienorganisation
»Wir sind Kirche« es nennt. Nun ist mehr Verantwortung bei den Laien
gefragt. Aber das muss ja nichts Schlechtes bedeuten.
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