Wenn vier sich streiten, ist das für den
Verbraucher besser, als wenn drei Anbieter um ihn konkurrieren. Je
kleiner das Oligopol, desto leichter kann man sich auch ohne formelle
Absprache darauf verständigen, dass es für die Kassen der beteiligten
Unternehmen besser ist, wenn sie den Wettbewerb nicht allzu ernst
nehmen. Dabei wäre es angesichts der enormen Einsparungen, die ein
Zusammenschluss von O2 und E-Plus bringen würde, durchaus denkbar,
dass der neue Marktführer das ersparte Geld auch nutzte, um den
Konkurrenten T-Online und Vodafone weiter einzuheizen. Doch
wahrscheinlicher ist, dass die spanische Muttergesellschaft
Telefónica nach der Milliarden-Investition erst einmal Kasse machen
möchte. Wenn das Kartellamt der Fusion zustimmt, wird die Deutsche
Telekom der Verlierer sein. Der frühere Staatskonzern würde in einem
wichtigen Teilmarkt seine führende Rolle einbüßen. Für die
Entwicklung der Marktwirtschaft ist das gut. Und für den inneren
Fortschritt und die Servicebereitschaft des schon als »Drosselkom«
disqualifizierten Unternehmens vermutlich auch.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 – 585261
Weitere Informationen unter:
http://