Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum möglichen Fracking-Moratorium

Aufgeschoben ist zwar nicht aufgehoben, aber
dennoch: Der Vorstoß von Union und SPD für ein Fracking-Moratorium
ist ein gutes Signal. Natürlich sind die aus den USA berichteten
wirtschaftlichen Vorteile verführerisch: Dort sind Energiepreise
gesunken, weil einheimische Förderung billiger ist als Import. Und
gewiss dürfen Diskussion und Forschung dahingehend nicht unterdrückt
werden. Doch niemand kann genau sagen, welche Auswirkungen das
Fracking auf Mensch, Tier und Natur hat. Das dicht besiedelte
Deutschland ist nicht Nordamerika. Und ein chemischer Giftcocktail,
der in die Erde gepresst wird – da darf einem ruhig mulmig werden.
Völlig unklar ist auch, wie Deutschland von der Fracking-Methode
wirtschaftlich profitiert. Konkrete Angaben zu Erdgasvorkommen?
Fehlanzeige. Die Parteien in den Koalitionsverhandlungen tun gut
daran, größte Vorsicht walten zu lassen. Ihr Vorschlag legt die Latte
für einen schnellen Fracking-Start unerreichbar hoch. Denn ohne
belastbare Zahlen gibt es keinen Grund, diese riskante Form der
Gasförderung weiter zu verfolgen.

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