Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum neuen Opel-Chef

Karl-Thomas Neumann soll es also richten.
General Motors (GM) hat den Ex-Conti-Vorstand anscheinend auserkoren,
den rasanten Sturzflug zu stoppen. Eine Aufgabe, an der sich bereits
einige Manager vergeblich versucht haben. Und auch für Neumann, der
zuletzt als Statthalter für VW in China tätig war, dürfte es eine
fast unlösbare Aufgabe sein, den Rüsselsheimer Autohersteller in
absehbarer Zeit gesunden zu lassen. Der europäische Markt kränkelt,
moderne Motoren für die durchaus attraktiven neuen Modelle fehlen
noch bis Mitte 2013. Weltweit setzt GM ohnehin nicht auf Opel,
sondern auf die Schwestermarke Chevrolet, die auch bei uns fast
baugleiche, aber preiswertere Modelle anbietet. Wie es Neumann –
einst als Kronprinz von VW-Chef Martin Winterkorn gehandelt –
schaffen will, sich gegen die GM-Oberen durchzusetzen, ist die
spannende Frage. Seine kantige Art hat ihn beim Kampf Conti gegen
Schaeffler den Job gekostet. VW servierte ihn aufgrund von
Qualitätsproblemen der Autos ab. Bei Opel sitzt er nun auf einem
Schleudersitz. Hoffentlich ist er gut angeschnallt und hat einen
Fallschirm.

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