Den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen
können: Das Sprichwort bekommt angesichts der Pläne aus dem
Umweltministerium eine ganz neue Bedeutung. Denn rein rechtlich
würden große Weihnachtsbaumplantagen im Wald nicht mehr als solcher
gelten und müssten wie der Anbau auf einstigen Äckern genehmigt
werden. Muss das sein? Minister Remmel wird sich den Vorwurf gefallen
lassen müssen, nach Grünen-Manier regulieren und bevormunden zu
wollen. Wenn aber selbst Weihnachtsbaumerzeuger die Auswüchse im
Sauerland beklagen, ist vielleicht doch etwas dran. Denn letztlich
geht es auch hier – romantische Weihnacht hin oder her – ums Geld. Wo
einst stattlicher Hochwald stand, sind jetzt häufig nur noch kleine
Tannen zu sehen, die nach wenigen Jahren als Weihnachtsdekoration
enden. Das macht schon einen ökologischen Unterschied. Andererseits
beansprucht der Anbau in Südwestfalen nur 0,5 Prozent der Waldfläche
NRWs. Muss es deshalb gleich ein Gesetz sein, dass sämtliche Erzeuger
– auch kleinere in OWL – treffen könnte? Hier sollte mit den
Erzeugern noch einmal verhandelt werden.
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