Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Ausbildungsabbrecher

Die Zahl ist eindeutig und erschreckend
zugleich, die Gründe sind vielschichtig: Dass mehr als jeder fünfte
Auszubildende seine Lehre abbricht oder gar nicht erst antritt, ist
zwar nicht neu, aber die Quote hat in Ostwestfalen-Lippe nun
einen neuen Rekordstand erreicht. Die hohen Abbrecherzahlen sind
aber beileibe kein Exklusivproblem der dualen Ausbildung. Bei
Studenten gilt die Quote derer, die hinwerfen, als noch höher. Die
vorliegenden Zahlen schwanken hier zwischen 28 und bis zu 40 Prozent.
Das Problem ist immer dasselbe: Zu oft klaffen Welten zwischen
Erwartung, Anspruch und Wirklichkeit. Deshalb ist es umso wichtiger
für angehende Azubis oder Studenten ein realistisches Bild zu haben
und zu erhalten. Eine bessere Berufsorientierung in der Schule als
vielfach anzutreffen und vor allem Praktika können ein gutes
Fundament für die Entscheidung bieten, die im Idealfall ein
Berufsleben lang als die richtige währt. Andererseits ist es keine
Schande, sondern nur konsequent sowie richtig und wichtig, eine
falsche Berufswahl frühzeitig zu korrigieren. Es muss aber das Ziel
aller Beteiligten sein, die Zahl der Abbrüche zu reduzieren. Im Sinne
der Berufsstarter, der ausbildenden Betriebe – und vor allem auch der
Bewerber, die auf ihre Chance warten.

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