Autofahren wird erneut teurer. Schuld daran sind
die steigenden Spritpreise. Dabei kommen dieser Tage gleich zwei
Ereignisse zusammen: die Einführung des teureren Superbenzins E10 und
der steigende Ölpreis als Reaktion auf die Unruhen in Libyen.
Ärgerlich ist insbesondere die Preistreiberei durch den Biosprit E10.
Zumal dessen Einführung eine rein politische Entscheidung ist. Die
Europäische Union will den Schadstoffausstoß verringern. Zunächst
einmal aber verunsichert sie Millionen Autofahrer. Viele wissen
nicht, ob ihr Fahrzeug die neue Benzin-Ethanol-Mischung verträgt und
tanken sicherheitshalber den teureren Super-Plus-Sprit. Zudem steigt
der Spritverbrauch durch E10 – wenn auch geringfügig. Politik und
Mineralölgesellschaften haben es versäumt, für mehr Aufklärung zu
sorgen. Ohnehin stellt sich die Frage, welchen tatsächlichen Nutzen
E10 bringt. Allein die Tatsache, dass die Biospritproduktion immer
mehr Ackerland beansprucht, das dann nicht mehr für die
Lebensmittelproduktion bereit steht, ist beklagenswert. Der
klimapolitische Nutzen ist vor diesem Hintergrund zumindest
zweifelhaft.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 – 585261