Jeden Monat eine Strom-, mindestens alle zwei
Monate eine Gasrechnung – das klingt erst einmal nach einem riesigen
Verwaltungsaufwand. Die Energieversorger sollen ihre Kunden häufiger
benachrichtigen, damit sie einen besseren Überblick über ihren
Verbrauch erhalten. Das macht dem Versorger natürlich mehr Arbeit und
kostet den Kunden damit mehr Geld. Der EU-Energiekommissar Günther
Oettinger liegt mit der Stoßrichtung seines Vorschlags aber gar nicht
so falsch. Er will die Verbraucher dafür sensibilisieren, Energie zu
sparen. Bis 2020 sollen die Mitgliedsstaaten der EU ihren
Stromverbrauch um 20 Prozent senken. Weil diese Vorgabe aber nicht
verbindlich ist, wird sie eher lax gehandhabt. Bei dem jetzigem
Tempo, schätzt die EU-Kommission, würden nur zehn Prozent Einsparung
erreicht. Es ist daher nur nachvollziehbar und richtig, dass
Oettinger Druck macht. Über die Ausgestaltung seines Vorschlags
sollte er sich aber noch einmal Gedanken machen. Viele Menschen
verbinden Brüssel mit Bürokratie. Die Kommission sollte dieses Bild
nicht verstärken.
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