Die Landwirtschaft ist das historisch gewachsene
Herzstück gemeinsamer europäischer Politik. Auf keinem anderen Feld
ist der Einfluss der EU größer. Die Bedeutung wird noch durch die
Tatsache unterstrichen, dass fast 40 Prozent des gesamten Budgets in
den Agrarbereich fließen. Dementsprechend hart wird unter den 27
Mitgliedsstaaten sowie zwischen Parlament und EU-Kommission um die
Reform gerungen. Viele deutsche Bauern befürchten, im
Verteilungskampf zu den Verlierern zu gehören. In den vergangenen
Tagen dürften die Sorgen kleiner geworden sein. Weil sowohl
EU-Parlament als auch die Agrarminister der 27 Staaten in wichtigen
Punkten vermeintlich geringfügig, aber faktisch gravierend vom
Vorschlag des EU-Kommissars Ciolos abweichen, relativiert sich die
Reform. Das große Schreckgespenst der Quasistilllegung von fünf bis
sieben Prozent der Flächen scheint vom Tisch zu sein. Die sich
abzeichnende Aufweichung der Öko-Kriterien ruft indes schon Kritik
von Umweltverbänden hervor. Wird der sich abzeichnende Kompromiss am
Ende Gesetz, kommen die Bauern in OWL relativ glimpflich davon.
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