Mit dem neuen Konzept gegen Fachkräftemangel
macht die Regierung einen guten Anfang. Leider vergisst sie dabei,
dass es unerlässlich ist, ein umfassendes Zuwanderungsgesetz in
Deutschland auf den Weg zu bringen. Anstatt das große Ganze
umzustrukturieren, was zweifellos ein Kraftakt wäre, doktert sie an
Symptomen wie der Vorrangprüfung herum. Dabei machen andere Länder
vor, dass klare Zuwanderungsregelungen zu einer höheren Qualifikation
der Immigranten führen. Australien und Kanada sind nur zwei
Beispiele. Hier existieren Punktesysteme, die den Einwanderer nicht
nur anhand seiner Befähigung einordnen, sondern auch in Relation zur
Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt bewerten. Studien haben ergeben, dass
Staaten wie die USA, die ihre Zuwanderung nicht durch ein
Punktesystem steuern, weniger qualifizierte Einwanderer anziehen.
Dennoch kann der Staat nicht alles regeln. Wenn Firmen Fachkräfte
wollen, müssen sie diese entweder selbst verstärkt ausbilden oder
akzeptieren, dass Fachkräfte nun einmal ihr Geld wert sind. Ein gutes
Gehalt ist sicher das beste Einreiseargument.
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Andreas Kolesch
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