Lösung FehlanzeigeDie unangemeldete Ankunft von
326 Flüchtlingen in Herford ist eine ganz konkrete Folge dessen, was
der Politik seit Monaten Kopfschmerzen bereitet. Auch angemeldete
Gruppen stellen die Behörden vor ähnliche Probleme. Umso
erstaunlicher ist, dass die Hilfe von Mensch zu Mensch weiter anhält.
Denn natürlich können weder Städte und Gemeinden, nicht einmal so
mächtige und reiche Länder wie Deutschland die Konflikte in den
Herkunftsländern beseitigen. Aber genau dort muss die Lösung gesucht
werden. Es sollte gar nicht zur Wanderung nach Europa kommen.
Allein die aktuelle Fluchtwelle im Dreiländereck
Syrien-Irak-Türkei hat Dimensionen, die aus der Ferne kaum
einschätzbar sind. Mehr noch: Die Kurden, die gerade nach Norden über
die Grenze gedrängt werden, hinterlassen ein Vakuum, das Ankara
gefallen könnte. Wo es keine Kurden mehr gibt, kann sich auch kein
Kurdenstaat bilden.
Humanitäres und zutiefst Abgründiges spielen hier zusammen –
zuviel für eine einfache Lösung und für die Opfer ein Fluchtgrund
mehr. Kommunikationspannen wie in Herford machen das Chaos perfekt.
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Westfalen-Blatt
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Andreas Kolesch
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