Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Hobby-Pyrotechniker

Die Explosion, die am Sonntag den Bielefelder
Stadtteil Schildesche erschüttert hat, sollte jetzt auch die Behörden
aufrütteln. Denn in Ostwestfalen-Lippe gibt es ein gutes Dutzend
lizensierter Freizeit-Feuerwerker, die den Ordnungsämtern bekannt
sind, deren Wohnungen, Keller, Dachböden und Garagen sich aber bisher
noch niemand angesehen hat – weil diese Leute offiziell gar kein
Lager für Pyrotechnik haben dürfen. Vorschriften sind das eine, die
Praxis oft das andere. Auch der Bielefelder durfte nur Pyrotechnik
kaufen, wenn er ein Feuerwerk plante – aber ein geplantes Feuerwerk
ist der Stadt Bielefeld nicht bekannt. War das Lager also illegal?
Waren vielleicht sogar mehr als die 15 Kilogramm Feuerwerk, die der
Mann hätte abbrennen dürfen, in seinem Keller? Diese Fragen muss die
Kripo jetzt in mühevoller Arbeit klären. Weil man aus Schaden klug
wird, sollten die Ämter schleunigst die anderen Hobby-Pyrotechniker
besuchen und nach illegalen Lagern schauen. Der Aufwand ist
vergleichsweise gering, und er könnte ein Unglück wie das vom Sonntag
verhindern.

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