Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Mini-Jobs

Ohne die Mini-Job-Regelung müssten Tausende von
Hausfrauen, Rentner und Studenten in die Röhre schauen. Für sie gibt
es seit fast zehn Jahren die Möglichkeit, bis zu 400 Euro im Monat
netto für brutto zu verdienen. Die Vorteile wissen auch immer mehr
Arbeitgeber zu nutzen: hohe Flexibilität, geringe Sozialabgaben und
Steuern. Jede Medaille hat zwei Seiten: Hausfrauen erwerben ohne
zusätzliche Zahlungen kaum zu einer höheren Rente führen. Und wenn
eine Vollzeitarbeitsstelle in drei oder vier Mini-Jobs aufgespalten
wird, bleibt das nicht ohne Folgen für die Sozialkassen: weniger
Beitragszahler, mehr Anspruchsberechtigte. Zudem profitieren bisher
die Mini-Jobber noch nicht von den geplanten Lohnuntergrenzen. Immer
mehr Arbeit für das gleiche Geld kommt einer schleichenden
Gehaltssenkung gleich. Diese Fehlkonstruktion hat NRW-Arbeitsminister
Guntram Schneider erkannt und will eine bessere Absicherung der
Beschäftigten erreichen: zwölf Stunden in der Woche sind die
Obergrenze. Auch der Bund ist nicht untätig: die Verdienstgrenze soll
auf 450 Euro steigen. Das Problem ist also erkannt. Gut so.

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