Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema NRW-Schulpolitik:

Im Westen nichts Neues? Die erste
Schuljahrespressekonferenz der neuen NRW-Schulministerin hätte in
Teilen auch von der alten absolviert werden können. Spitzbübisch, wie
sie ist, machte Sylvia Löhrmann erst gar kein Hehl daraus, dass sie
mit der Lehrereinstellungspolitik von Vorgängerin Barbara Sommer
(CDU) fortfährt. Selbst für die neuen Gemeinschaftsschulen sollen
vorerst die alten schwarz-gelben Schulgesetze reichen. Wären da nicht
die stets hellwachen Lehrerverbände, niemand hätten die rot-grüne
Schulidylle mit unangenehmen Ermahnungen gestört: Das große
Wahlversprechen von kleineren Klassen findet sich im
Koalitionsvertrag nämlich nicht wieder. Dort ist nur noch von
Verbesserungen durch »etwa kleinere Lerngruppen« die Rede. Die
Experten sind alarmiert. Auch steht zu befürchten, dass die neuen
Schulen mit Mann und Maus aus der Substanz der alten geschnitten
werden. Dazu schwieg Löhrmann. Noch hat der rot-grüne Apparat in
Düsseldorf nicht die volle Betriebstemperatur erreicht. Vorerst setzt
die neue Ministerin auf »Weiter so« und »Am besten nichts Neues«.

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