Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema NSA-Spähprogramme

Mit jeder neuen Enthüllung der
NSA-Spähaktivitäten gerät die US-Regierung weiter in die Defensive.
Nachdem nun Einzelheiten über die Kapazitäten des
Überwachungs-Programms »X-Keyscore« durchsickerten, verhärtet sich
der Verdacht, die Regierung enthalte wesentliche Informationen vor
und übertreibe bei den behaupteten Vorkehrungen zum Schutz der
Privatsphäre. Die Amerikaner sind aus ihrem anfänglichen Tiefschlaf
aufgewacht. Zum ersten Mal seit dem 11. September sorgen sich die
US-Bürger mehr um ihre Freiheitsrechte als dass sie Terroranschläge
fürchten. Auch die Einstellung zu Edward Snowden hat sich verändert.
Eine deutliche Mehrheit sieht den von Russland aufgenommenen
Asylbewerber als Geheimnisaufdecker. Die Empörung schlug um in
Respekt für einen jungen Mann, der den Blick freigab auf eine massive
Architektur der Überwachung. Spätestens seit eine überparteiliche
Rebellion im Repräsentantenhaus vergangene Woche fast den Geldhahn
für die Vorratsdatenspeicherung bei der NSA abgedreht hatte, ist der
Reformdruck mit Händen zu greifen.

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