Debatten über Rentenhöhe und
Renteneintrittsalter werden schnell emotional. Deshalb ist es
wichtig, sich zu Beginn schnell über ein paar Eckdaten klar zu
werden. Also, erstens: Eine Rentenkasse im Wortsinne, aus der
Einzahler später eine Auszahlung verlangen könnten, gibt es nicht.
Das ganze Geld wird gleich wieder an heutige Rentner ausgezahlt – und
ein erheblicher Steuerzuschuss obendrein. Die »Rentenkasse« ist also
immer leer. Zweitens: Die Rente mit 67 ist tatsächlich nichts anderes
als eine Rentenkürzung – sie sollte auch nie etwas anderes sein. Die
Deutschen leben nämlich im Schnitt erfreulicherweise immer länger und
bekommen deshalb auch immer länger Rente. Zugleich sinkt aber die
Zahl der Beschäftigten, die diese Rente mit ihren Abgaben bezahlen.
Was die Rente mit 67 angeht, so haben die Rentner von morgen bis zu
ihrer vollständigen Einführung im Jahr 2029 ja noch ein wenig Zeit.
Und die müssen sie eben nutzen, um für das Alter vorzusorgen. Zu
diesen bitteren Einsichten gibt es schwerlich Alternativen. Der
Gewerkschaftsvorschlag, einfach alles zurückzudrehen, ist jedenfalls
keine.
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Westfalen-Blatt
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Andreas Kolesch
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