Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Schuldenrekord:

Die Krise ist Geschichte. Die deutsche
Wirtschaft hat nach dem historischen Einbruch erstaunlich schnell
Tritt gefasst und sprinet zu neuen Rekorden. Mehr Wachstum, mehr
Arbeitsplätze, mehr Wohlstand und damit auch mehr Steuereinnahmen:
Uns geht–s wieder richtig gut! Doch um welchen Preis? Auf
unvorstellbare zwei Billionen Euro ist der Schuldenstand der
öffentlichen Hand gewachsen – um 300 Milliarden Euro in einem
einzigen Jahr. Nur Pedanten werden einwenden, dass ein Großteil
dieser neuen Staatsschulden durch die Übernahme der Schrottpapiere
maroder Banken entstanden ist und ja noch immer die Hoffnung besteht,
dass diese Papiere nicht komplett abgeschrieben werden müssen. Das
Prinzip Hoffnung aber ist keine gute Grundlage für eine solide
Finanzpolitik. Jedes Baby, das in Deutschland geboren wird, erbt eine
Schuldenlast von annähernd 25 000 Euro. Wollen wir die Zukunft
unserer Kinder nicht komplett verfrühstücken, hilft nur
Bescheidenheit. Im Grundgesetz ist die Schuldenbremse bereits
verankert. Nun ist es an der Zeit, dass die Politik sie auch anzieht.

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Andreas Kolesch
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