Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Schulsozialarbeiter

144 Millionen Euro stellt das hochverschuldete
Land NRW zur Fortsetzung der Schulsozialarbeit zur Verfügung: An
dieser Ausgabe dürfte selbst die Opposition kaum etwas auszusetzen
haben. Denn dass Schulsozialarbeit wertvoll ist, daran gibt es
keinerlei Zweifel.

Mehr als zweifelhaft allerdings ist das Vorgehen der Politik. Das
Schulsozialarbeitsprogramm war ja niemals langfristig und somit
nachhaltig angelegt, sondern von Beginn an ein Spielball im
Wettstreit zwischen Bundes- und Landespolitik. Als die heutige
Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig das
1,2-Milliarden-Euro-Programm im Jahr 2011 beim Poker mit der CDU um
die Hartz-Reform durchboxte, war bereits klar, dass es 2013 auslaufen
würde. Bund, Länder, Kommunen: Alle forderten eine Fortsetzung, doch
zahlen wollte am Ende niemand. Zudem sind auch jetzt noch längst
nicht alle verbliebenen Stellen gerettet. So manche Kommune wird sich
die Mitfinanzierung nicht leisten können oder wollen.

Wie eine gute Sache in ein Trauerspiel verwandelt wird: Dafür ist
das Schulsozialarbeitsprogramm ein Musterbeispiel.

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Andreas Kolesch
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