Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Spritpreise

Autofahrer müssen wieder mal tapfer sein: Wenn
sie mit ihrem Wagen an die Tankstelle rollen, wird–s teuer. Die
Preise für Sprit sind örtlich auf ein Zwei-Jahres-Hoch geklettert.
Automobilclubs schimpfen. Wie immer. Doch die Proteste stoßen in den
Konzernzentralen von Shell, BP und Co. auf taube Ohren. Wie immer.
Natürlich gibt es Gründe dafür, dass wir an der Zapfsäule tiefer ins
Portemonnaie greifen müssen. Der Kurs des Euro zum US-Dollar spielt
eine Rolle, ebenso der Kurs des Rohöls und nicht zuletzt die
Nachfrage auf den Märkten weltweit. Dass es aber gleichwohl satte
Preisschwankungen von zehn Cent innerhalb von NRW gibt, lässt weitere
Schlüsse zu: Die Konzerne nutzen – jeder für sich – regionale
Wettbewerbsvorteile eiskalt aus. Dass sie derart gewinnorientiert
agieren, mag zwar marktwirtschaftlich in Ordnung sein. Der Autofahrer
aber muss sich dennoch als der Dumme fühlen. Es wird höchste Zeit,
dass Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) die
Hochpreispolitik der Mineralölkonzerne öffentlich tadelt. Die
Autofahrer warten auf ein solches Signal.

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