Einmal mehr wird die Macht von Facebook
deutlich. Bereits eine Million Menschen haben sich in dem sozialen
Netzwerk verabredet, am 1. März nicht zu tanken, um den Öl-Multis
einen Denkzettel zu verpassen. Die Idee der Nutzer, auf diese Weise
ihren Unmut kundzutun, mag gut gemeint sein. Und doch wird die Aktion
floppen. Dauerhafte Auswirkungen auf das Geschäftsmodell der
Mineralölkonzerne dürfte der Boykott, wenn er überhaupt spürbar wird,
kaum haben. Denn wer an diesem Tag nicht tankt, erledigt das eben an
einem anderen Tag. Möglich, dass sich dann am 2. März oder am 29.
Februar sogar Schlangen an den Zapfsäulen bilden. Die Öl-Multis
machen Kasse – so oder so. Wer sich über die immer höheren
Spritpreise ärgert, sollte nach anderen Wegen des Protestes suchen.
Am wirksamsten wäre es, den Wagen öfter mal stehen zu lassen. Gewiss
– das ist leichter gesagt als getan. Viele Bürger sind auf ihr Auto
angewiesen. Und auch ein Umstieg auf Busse oder Bahnen ist nicht
immer möglich. Was bleibt, ist den Wettbewerb anzuheizen. Mehr Freie
Tankstellen wären hilfreich, sie zu unterstützen also gut.
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