Unvermeidlich haben die jüngsten Terrorwarnungen
Verschwörungstheoretiker auf den Plan gerufen. Mit zynischer
Präzision stellen diese einen Zusammenhang zwischen der Schließung
der Botschaften und Enthüllungen Edward Snowdens her. Die USA
verbreiteten nur deshalb Angst, um von den Spitzeleien der NSA
abzulenken, heißt es. Gewiss kommt der Wechsel in Schlagzeilen den
Schlapphüten nicht ungelegen. Die Unterstellungen werden aber nicht
richtiger. Zum einen gibt es keine Belege für eine Konspiration
zwischen NSA, Weißem Haus und Kongress. Zum anderen bestehen andere
Assoziationen, die viel naheliegender sind. Barack Obama kann es sich
nicht wie George W. Bush leisten, Warnungen in den Wind zu schlagen.
Mit der Erfahrung des 11. Septembers im Hinterkopf, erscheinen
Spekulationen über Manipulation nicht nur zynisch, sondern sträflich.
Terroristen ins Visier zu nehmen gehört zu den Kernaufgaben der NSA
und unserer Geheimdienste. Die Beschnüffelung der Bürger nicht. Die
Terrorwarnungen lenken nicht von den Enthüllungen ab, sondern
veranschaulichen den Unterschied.
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