Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Werbeabzocke

Eigentlich ist es ein Armutszeugnis des
Gesetzgebers: Immer noch werden Tausende Verbraucher von windigen
Geschäftemachern abgezockt. Und das in ihren eigenen vier Wänden –
nämlich über das Telefon oder das Internet. Mit fragwürdigen
Versprechen und/oder dem Weglassen von Informationen werden die
Bürger verleitet, ein Produkt zu kaufen, das sie sonst nicht erworben
hätten. Häufig geht es dabei um Telefon- oder Handyverträge. Experten
sprechen bereits von »modernen Drückerkolonnen«. Zwar wurde der
Verbraucherschutz in den vergangenen Jahren nach und nach gestärkt –
allerdings nicht genug. Immer wieder finden Unternehmen Methoden, um
an das Geld der Bürger zu kommen. Wenn diese Firmen dann noch ihren
Sitz irgendwo auf einer Karibikinsel haben, reicht der Arm des
Gesetzgebers nicht, um den Schaden wieder zu beheben. Hier gibt es
Nachholbedarf. Aber auch der Bürger selbst ist im Internetzeitalter
mehr denn je zur Vorsicht aufgerufen. Gutgläubigkeit am Telefon oder
im Internet kann viel Geld kosten. Wer seine Kontoverbindung etwa
freimütig einem fremden Anrufer mitteilt, handelt fahrlässig.

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Andreas Kolesch
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