Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Wohnungseinbrüche

Die Zahl der Wohnungseinbrüche in
Nordrhein-Westfalen ist 2016 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum
leicht gesunken, die Aufklärungsquote leicht gestiegen. Das war es
aber auch schon mit den guten Nachrichten. Die Gefahr, Opfer eines
Einbruchs zu werden, ist nirgendwo so groß wie in NRW. Die Angst
vieler Menschen ist also leider alles andere als unbegründet. Wo das
Sicherheitsempfinden so erheblich gestört ist, muss die Politik
handeln. Vor diesem Hintergrund ist die geplante Expertenanhörung vor
dem Innenausschuss des Landtags ausdrücklich zu begrüßen. Abzuwarten
bleibt, ob der Sitzung dann auch wirksame Maßnahmen folgen. Besonders
aufhorchen lässt die Einschätzung des Polizeiwissenschaftlers Frank
Kawelovski, wonach den Aufklärungsstatistiken nur begrenzt Glauben zu
schenken sei. Der Kriminologe spricht gar von bewussten Fälschungen
der Zahlen. Für den Fall, dass Kawelovski diese harten Vorwürfe zu
belegen weiß, hätten Politik und Behörden ein zusätzliches Problem.
Für den Staat steht nicht weniger als das Vertrauen seiner Bürger auf
dem Spiel.

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