Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Umgang mit Schmähkritiken im Internet

Ob im Bus, auf einer Party oder in der
Arbeitspause: Wenn es um Negativerlebnisse in einem Restaurant oder
Hotel geht, laufen Lästermäuler gern zur Hochform auf. Da wird aus
einer kleinen Stubenfliege mal schnell eine Riesenkakerlake. Alle
entrüsten sich, der Kritiker genießt die Aufmerksamkeit – und der
Wirt hat ein paar potenzielle Kunden weniger. Zum Glück haben solche
Kritiken ein Verfallsdatum und sind bald vergessen. Anders im
Internet. Seriöse Seiten sind zwar dazu übergegangen, aktuelle
Bewertungen an die erste Stelle zu rücken und ältere zu löschen. Doch
wann sind sie veraltet? Nach zwei Jahren, wie es die Gastronomen
fordern? Dann würden viele Sammlungen sehr klein. So liegt die
Forderung nach einer gesetzlichen Regelung nahe. Doch sie zu finden
ist schwer. Die Grenze zwischen freier Meinungsäußerung und
Schmähkritik ist fließend – und unabhängig von Kompetenz, Wahrheit
oder gar Objektivität. Das Lästermaul im Bus wird, wenn man es beim
Lügen ertappt, unglaubwürdig. Genau so sollte es einem unseriösen
Kritikerportal im Internet ergehen. Doch das kann dauern.

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