Martin Schulz berauscht die SPD – und treibt die
Umfragewerte der dauergefrusteten Sozialdemokraten auf kaum noch
für möglich gehaltene Höhen. Nun sind Umfragen keine Wahlen, auch hat
Schulz bislang jegliche Festlegung bezüglich des künftigen SPD-Kurses
vermieden. Doch wahr ist auch, dass es der SPD-Kanzlerkandidat aus
dem Stand heraus geschafft hat, Angela Merkel im
Umfrage-Direktvergleich zu überflügeln. Das verschärft den Druck auf
die beiden Schwesterparteien CDU und CSU, ihren Dauerzank
einzustellen. Allerdings gibt es da ein Problem: Die
Meinungsverschiedenheiten vor allem in der Flüchtlingspolitik sind
ja keinesfalls ausgeräumt, sondern allenfalls bemäntelt. Da können
sich die CDU-Vorsitzende Merkel und CSU-Boss Horst Seehofer noch so
versöhnlich geben: Ein bisschen Frieden wird nicht ausreichen, um
die Unions-Anhänger zu mobilisieren. Klar ist: Der Sieg bei der
Bundestagswahl in sieben Monaten wird niemandem so einfach in den
Schoß fallen. Der Wahlkampf könnte also diesmal richtig spannend
werden. Mal ehrlich: Das sind nicht die schlechtesten Aussichten für
eine Demokratie.
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