Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum US-Schuldenstreit

No, they can–t. Sie können es nicht. Zu einem
Zeitpunkt, da die Bevölkerung in den USA dringend auf ein Signal
gewartet hat, beließen es Präsident und Kongress bei einem Mini-Pakt.
Er spiegelt nur eines: den Kampf um die beste Ausgangsposition bei
der amerikanischen Präsidentenwahl 2012. Der Kompromiss zwischen
Barack Obama und den Hardlinern unter den Republikanern ist nicht das
erhoffte Zeichen zum Aufbruch aus dem konjunkturellen Tal. Es ist
aber auch nicht der Zopf, an dem sich die USA aus der immer schneller
drehenden Verschuldungsspirale herausziehen könnten. Man stelle sich
nur mal vor, die europäischen Staatschefs hätten die
Griechenland-Krise allein dadurch gelöst, dass sie die gemeinsame
Verschuldungsgrenze angehoben hätten. . . Immerhin: Die USA können
ihre Staatsbediensteten weiter entlohnen und müssen keine Insolvenz
anmelden. Das bewahrt die nationale US- und die Weltwirtschaft
kurzfristig vor einer Krise. Mittel- und langfristig aber muss die
größte westliche Supermacht mehr bringen oder sie wird ihre
politische und wirtschaftliche Vormachtstellung verlieren.

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