Jetzt aber mal halblang: Der Verkaufsstopp von
betroffenen Dieselfahrzeugen des VW-Konzerns geht zu weit. Hier wird
mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Ja, Abgaswerte wurden illegal
geschönt. Das hat VW zugegeben. Martin Winterkorn hat seinen Hut
genommen, Nachfolger Matthias Müller bereits schnellstmögliche
Nachbesserung verkaufter Autos angekündigt. Die Vorbereitung dafür
laufen auf Hochtouren – auch bei den Händlern.
Gefälschte Abgaswerte sind unsauber, kein Sicherheitsrisiko.
Die Autos des Konzerns haben Qualität. Daran ändern weder dieser
Skandal etwas noch die populistischen Äußerungen und Forderungen von
Politikern, die häufig mit jedem ihrer Worte ihr Unwissen
unterstreichen, Äpfel mit Birnen vergleichen. Gleichwohl tragen diese
Verlautbarungen tatsächlich dazu bei, die guten Produkte aus
Deutschland im Ausland schlecht zu reden. Das ist fatal.
Aufklärung muss sein, Aufarbeitung ebenso. Daran wird sich der
neue VW-Chef Müller messen lassen müssen. Er wird aber auch Ross und
Reiter nennen, die den Einbau der Software zu verantworten und/oder
auf die leichte Schulter genommen haben. Wer das im Jahr 2011 war?
Ein Blick auf damals neu besetzte führende Positionen bei VW könnte
Klarheit bringen.
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Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
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