Das hat man selten. Angela Merkel legt sich weit
aus dem Fenster. Sie geht mit ihren milliardenschweren 
Wahlversprechen so sehr in Vorlage, dass sie das politische 
Gleichgewicht verlieren könnte. 28,5 Milliarden Euro für allesamt 
positive und attraktive Vorschläge zur Familien-, Sozial- und 
Strukturpolitik lassen den Atem stocken. Bei CDU und FDP herrscht 
Entsetzen – vor den Kulissen und noch mehr dahinter. Wie soll die 
Konsolidierung gelingen? In der Opposition sehen viele, allen voran 
Peer Steinbrück, ihre Felle davonschwimmen. Der SPD-Kanzlerkandidat 
ist urplötzlich seiner Rolle als oberster Mieterschützer beraubt. 
Aber Kritik an den immensen Kosten kommt für SPD und Grüne auch nicht
infrage. Ihre eigenen Ausgabepläne sind ansatzweise ähnlich 
hochfliegend. Merkel muss jetzt überzeugend erklären, wie sie die 
Milliardengeschenke, auf mindestens vier Jahre gestreckt, zu 
finanzieren gedenkt – ohne dabei auf eine Gesundung der Finanzen zu 
verzichten. Hoffentlich plant sie nicht, noch einen Wahlkampfschlager
von Rot-Grün zu kopieren: Steuererhöhungen.
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