Im Wahlkampf hatte Indiens Premierminister
Narendra Modi noch die Unterstützung der internationalen Wirtschaft.
Das hat ihn nicht gehindert, jetzt der weiteren Liberalisierung des
Welthandels einen Riegel vorzuschieben. Indem er die Unterschrift
unter das von der WTO ausgehandelte Abkommen zum Abbau von Zoll- und
anderen Handelsschranken verweigerte, kann es auf längere Frist nicht
in Kraft treten. Dabei kann sich Modi des Beifalls im Land sicher
sein. Das Überleben von 700 Millionen Armen hängt daran, dass der
Staat die Nahrungsmittel subventioniert. Davon profitieren natürlich
auch Indiens Bauern. Dass selbst die Industrie des riesigen Landes
nicht auf die Barrikaden geht, hat damit zu tun, dass sie sich hinter
den Handelsmauern jahrzehntelang gut eingerichtet hat. Modis »Nahin«
(nein) schützt sie vorerst weiter vor der Konkurrenz. Beim zweiten
Blick über den Himalaja zeigt sich aber, dass mittelfristig Indien
selbst den größten Schaden zu tragen hat. Ausländische Investoren
werden künftig noch stärker den großen Rivalen China bevorzugen, wo
sie zumindest mit offenen Armen aufgenommen werden.
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