Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Zehn-Punkte-Plan von Ilse Aigner

Der Plan, den Bundesverbraucherministerin Ilse
Aigner vorgelegt hat, ist ein wichtiger Schritt in die richtige
Richtung – auch wenn erst ein neuer Lebensmittelskandal Deutschland
erschüttern musste, bevor schärfere Kontrollen in Erwägung gezogen
werden. Sogleich hagelte es auch Kritik. Etwa, der Plan komme zu
spät. NRW-Verbraucherschutzminister Johannes Remmel monierte, Aigners
Vorschläge glichen seinen aus der Vorwoche. Dabei ist der grüne
Minister auch schon ein paar Tage im Amt und hätte das Thema längst
zu seiner eigenen Sache machen können. Sich jetzt gegenseitig den
Schwarzen Peter zuzuschieben, ist nicht angebracht. Es geht um
Schadensbegrenzung und darum, solche Skandale in Zukunft durch
strengere Kontrollen zu verhindern. Schwarze Schafe wird es immer
wieder geben, gegen die ganz Durchtriebenen ist jeder
Zehn-Punkte-Plan machtlos. Aber wenn, wie Aigners Plan es vorsieht,
private Labore erhöhte Werte melden müssen, hätte man dem
Dioxinskandal vielleicht schon im März auf die Schliche kommen
können, als bereits die erhöhten Werte im Futterfett nachgewiesen
wurden.

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