Das soll eine Alternative für Deutschland sein?
Bernd Lucke, Olaf Henkel, Frauke Petry und Alexander Gauland waren
unter dem Dach der AfD angetreten, die sogenannten etablierten
Parteien das Fürchten zu lehren. Jetzt macht sich die junge Partei
zum Gespött ihrer Kritiker. Elf Tage vor dem Bundesparteitag wird
das Treffen abgesagt. Das hat wirklich Seltensheitswert.
Die Spitze der AfD hatte zu lange geglaubt, mit zum Teil
widersprechenden Parteiflügeln dennoch ein einheitliches Bild
abgeben zu können. Welch ein Irrtum. Wer die Mittel und Wege der
Euro-Rettung für falsch hält, lässt sich nicht unbedingt vor den
Karren einer Gruppe von Ausländerfeinden spannen. Zum inhaltlichen
passt das personelle Chaos. Mit allen Tricks versuchten Lucke und
Henkel auf der einen und Petry und Gauland auf der anderen Seite die
Rivalen in aller Öffentlichkeit zu demontieren. Das kann nicht
gutgehen. Nun sind alle Beteiligten beschädigt.
Eine der letzten Überlebenschancen der AfD wäre ein schlüssiges
Politik-Angebot gewesen, das für Nicht- und Protestwähler eine
Alternative hätte sein können. Mit diesem Personal ist das
unvorstellbar. Die Piratenpartei – noch gibt es sie – gibt es seit
neun Jahren. Dieses Alter erreicht die AfD kaum.
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Westfalen-Blatt
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Andreas Kolesch
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