Was auch immer Nicolas Sarkozy bewogen hat: Sein
umstrittener Alleingang bei der Einführung einer Besteuerung von
Finanzgeschäften verdient Anerkennung. Und er gibt neue Hoffnung auf
einen europaweiten Durchbruch. Angesichts mit Steuerzahler-Milliarden
gefüllter Rettungsschirme ist es längst überfällig, die Finanzwelt an
den Kosten der Krise zu beteiligen. Dabei ist der Prozentsatz, über
den diskutiert wird, vergleichsweise gering. Ein Zehntel Prozent, wie
von Sarkozy geplant, ist auch ob der in Deutschland für den
Steuerzahler veranschlagten Spekulationssteuer von rund 27 Prozent
sicher vertretbar. Dabei hat Sarkozy offenbar ein Mischmodell im
Blick. Denn dem Vernehmen nach will er eben keine reine
Finanztransaktionssteuer einführen, die für alle an französischen
Börsen abgewickelten Handelsumsätze greift. Er setzt eher auf eine
Stempelsteuer, die alle Firmen mit Sitz in Frankreich trifft. Die
Briten haben diese Steuer übrigens 1694 eingeführt und nehmen
jährlich mehrere Milliarden ein. Dieses Modell sollte die britische
Blockade brechen und eine neue Chance auf eine europäische Lösung
eröffnen können.
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