Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Deutschen Bahn

Bahnmanager drehen gern anderswo ein großes
Rad. Das hat sich auch unter Rüdiger Grube nicht geändert. Da fließen
Milliarden in ausländische Bahntöchter und in den umstrittenen
Tunnelbau Stuttgart 21. Aber im Kerngeschäft, dem Transport von
Personen und Gütern auf Schienen, verliert der Konzern ständig
Kunden an Fernbusse und Lastzüge.

Vielleicht werden jetzt etwas weniger Haltepunkte als geplant
stillgelegt und etwas weniger Stellen gestrichen werden. Das könnte
in einigen Härtefällen für Entspannung sorgen. Zukunftsfähig wird die
Bahn so kaum. Dafür bräuchte es ein klares Bekenntnis von
Eigentümern und Management zur Schiene.

Beispiel Güterbahn: Eigentlich müssten die Gleise angesichts des
rasant wachsenden Transportvolumens glühen. Doch der Bahn gelingt es
einfach nicht, die Wirtschaft für sich zu gewinnen. Zu teuer und zu
unflexibel, heißen die Hauptvorwürfe. Zuständigkeitswirrwarr und
Arroganz kommen hinzu. Die Hoffnung, dass sich das ändert, bevor der
letzte Bahnkilometer an die private Konkurrenz geht, wird täglich
kleiner.

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