Die Kanzlerin ist in einer schwierigen
Situation. Die Stimmung in der Bevölkerung im Zuge der
Flüchtlingskrise droht zu kippen. Und dann muss sie sich auch noch
mit einer CSU auseinandersetzen, die in der Flüchtlingskrise
versucht, mit radikalen Vorschlägen zu punkten, um das Scheitern bei
Betreuungsgeld und Maut wieder wettzumachen. Es ist konsequent, dass
sie sich unbeeindruckt zeigt von Forderungen, die ihrer bisherigen
Linie widersprechen. Es wäre aber noch geradliniger, wenn sie nicht
nur Optimismus ausstrahlen, sondern auch klar Risiken ansprechen
würde. Dafür ist es höchste Zeit. Wenn sie nicht noch mehr Zustimmung
verlieren will, darf sie sich nicht länger auf »Wir schaffen das«
stützen, sondern muss auch die Gefahren der aktuellen Lage benennen.
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Westfalen-Blatt
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Andreas Kolesch
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