Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Frage:Ärztemangel oder Medizinerschwemme

»Alle Umfragen sagen eines aus: Mehr Ärzte
braucht das Land.« Diese Meinung wird von Ärztekammerpräsident Dr.
Theodor Windhorst vertreten. Und Bundesgesundheitsminister Philipp
Rösler (FDP) will durch ein neues Versorgungsgesetz sicherstellen,
dass Patienten auch künftig überall in der Nähe ihres Wohnortes Haus-
und Fachärzte finden. Als einsamer Rufer in der Wüste gilt hier der
Verband der Ersatzkassen. Er bestreitet einen aktuellen sowie einen
sich abzeichnenden Ärztemangel. In NRW gebe es bereits 5000
Kassenärzte zu viel. Um Versorgungsdefizite in ländlichen Regionen zu
vermeiden, bedürfe es lediglich einer richtigen Verteilung. Es ist
daher an der Zeit, dass Kassen und Ärzte miteinander und nicht mehr
übereinander reden. Schließlich will der Patient wissen, ob es nur
einen Ärztemangel oder eine Medizinerschwemme gibt. Noch müssen
Kassenpatienten bei Fachärzten lange Zeit auf einen Termin warten.
Noch werden Behandlungen ins nächste Quartal verschoben, da das
Budget ausgeschöpft ist. Warum? Dies sollten Kassen und Ärzte
gemeinsam klar beantworten.

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