Rainer Wendt ist in den vergangenen Wochen
zweimal der Lüge überführt worden. Einmal, als er gegenüber »Report
München« bestritt, vom Land NRW bezahlt zu werden, obwohl er nicht
mehr als Polizist arbeitet. Und später, als er der Deutschen
Presse-Agentur sagte: »In der Summe übersteigen meine Einkünfte das
Gehalt eines Hauptkommissars nicht.« Da hatte er wohl die 50.000
Euro vergessen, die ihm die Axa-Versicherung jährlich für ein paar
Aufsichtsratstreffen zahlt. Der Gewerkschaftsboss, der in Talkshows
polarisierte und polemisierte, ist nicht mehr zu halten. Aber sein
Einfluss in der Polizeigewerkschaft scheint so groß, dass ihm die
Bundesleitung den Rücken stärkt und sich niemand mehr öffentlich
äußert. Auch Wendt ist auf Tauchstation. Die DPolG sollte sich
nicht in falscher Sicherheit wiegen. Ein Problem wie dieses löst
sich nicht durch Aussitzen, es kann vielmehr zur Existenzfrage
werden. Wenn die einfachen DPolG-Mitglieder jetzt mit Süffisanz auf
Wendt angesprochen werden und nichts zu entgegnen haben, wird sich
die Austrittswelle fortsetzen.
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