Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Gewalt bei Demonstrationen in Frankreich

Es genügt nicht, die richtige Politik zu machen;
man muss die Bürger mitnehmen. Das gilt für Deutschland, aber
mindestens ebenso für Frankreich, wo der Citoyen immer schon
anarchistischer gesinnt war und schneller bereit ist, seine Wut auf
die Straßen zu tragen. Diese Lektion muss Staatspräsident Emmanuel
Macron schnell lernen, will er nicht den Rest seiner Amtszeit im
gefühlten oder wirklichen Ausnahmezustand zu Ende bringen. Macron
muss klar sein, dass Entscheidungen wie die Erhöhung der Benzin- und
Dieselsteuer auf dem Lande andere Folgen haben als in Paris. Die
gelben Westen der sonst weitgehend unorganisierten
Wutbürger-Franzosen sind eine gute Wahl, sind sie doch von Weitem zu
erkennen. Mit ihrer Gewalt aber stellen sie sich ins Abseits. Man
muss nicht, aber kann Verständnis für die Motive haben. Gewalt aber
gehört an den Pranger – bei gelben Westen wie bei schwarzen Blöcken
oder andersfarbigen Hemden. Das gilt auch für Deutschland, wo AfD
und die Linke Sahra Wagenknecht auf die gelbe Welle für ihre Themen
zu kapern versuchen.

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